"Wir haben keinen Tee für den Zucker!" - Ein Hörspiel bei 150 Grad

Gruppenprojekt 16/2: Hörspielproduktion
von Katrin Boers
Das fehlte uns noch - das Gruppenprojekt. Etwas, dass die angehenden Mediensprecher in ihrer Ausbildung alleine stemmen, trainerunabhängig. Lange haben wir rumgehampelt, was und ob es eins geben soll und dann fiel uns im letzten Workshop mit Jenny ein Hörspiel in den Schoß.
Eigentlich war es zum Üben im Workshop Dialoge gedacht, aber das Hörspiel "Unter Ausschluss der Öffentlichkeit" gefiel allen gut, war noch nicht produziert und selbstgeschrieben. Also ran ans Werk. Wir durften beim LVR produzieren und waren alle pünktlich um 9 Uhr am Start im Studio. Linda König vom LVR, unsere Kooperationspartnerin und Chefin vom ganzen, sprach warme Begrüßungsworte und heizte die Stimmung im Studio ordentlich an.






Den Rest erledigte das Kurz-Warm-up, wir glüten. Sandra als Regisseurin und Ulrich in seiner Doppelfunktion (Technik und Lautsprecherstimme) blieben draußen, die anderen zehn waren meistens im Studio. "Nicht mit Papier rascheln, nicht an der Kleidung zupfen, nicht zu laut atmen - das hört man in der Aufnahme!" Okay, schwitzen ging auch ohne Ton in dem kleinen Studio. Unserer Spielfreude tat das aber null Abbruch. Außerdem passten Enge und Wärme gut zum Stück. Es geht um eine Gruppe von Leuten, die sich für eine Art Experiment zusammen einsperren lassen, beobachtet werden und irgendwie miteinander klar kommen müssen. Ein bisschen "Big Brother". Meistens waren mindestens fünf Sprecher gleichzeitig hinterm Mikro.




Es ging heiß weiter, denn die Stimmung im Stück und der Stress der Teilnehmer in dem Stück nahm stetig zu. Zwischendurch kam Linda vorbei und kommentierte: "Bei euch riecht es wie in einer Jungenumkleidekabine, wisst ihr das?" Och ja. Die Hälfte der Sprecher hatte mittlerweile die Schuhe und Socken ausgezogen. Nichtsdestotrotz kamen wir zackig voran. "Okay und LÄUFT!"
- Kollektiver Lachflash: bei Sabines "rietzen" mit russischen Akzent
- süßester Versprecher: "Wir haben keinen Tee für den Zucker!" (Gunda)
- Szenenapplaus: zweiseitiger Dialog zwischen Miriam und Sven, ein Durchgang - perfekt!
Nach dreieinhalb Stunden bei gefühlten 150 Grad, 20 Seiten Text und einem gemeinsamen Abschlusslacher von allen im muckeligen Studio haben wir das Stück im Kasten. Die Gummimöpse sind auch alle aufgegessen und wir sind stolz auf uns.