"Komm, wir machen noch eine!" - Erster Studiotag mit Tom

Siebter Workshop des Ausbildungsjahrsgangs 2016/2
von Katrin Boers
Mit Spannung haben die angehenden Mediensprecher des aktuellen Jahrgangs 16/2 auf diesen Samstag gewartet. Es ist der erste Studiotag! Raus aus den vertrauten Umfeld des Sprechstil Ateliers in der Tannenstraße, rein in die Convoi Studios von Kooperationspartner Tom Blankenberg. Plötzlich müssen wir uns selbst aufwärmen, in kurzer Zeit und dann gehts schon rein ins Studio. Die Regie ist voller Technik und einem bequemen Ledersofa. Nebenan durch eine Glasscheibe getrennt, das Aufnahmestudio. Tom zeigt uns alles und fragt: "Aufgeregt? Müsst ihr nicht sein. Wir werden Spaß haben!"
Und dann gehts auch schon los. Kleine Hausaufgabe war, einen Anrufbeantwortertext zu schreiben. Den vertonen wir jetzt - zum Aufwärmen. Doch vor jedem Sprecheinsatz im Studio kommt erstmal das obligatorische "pegeln". Tom muss die jeweilige Stimme am Mischpult optimal einstellen, dazu braucht er gesprochenes Wort. Und wir, die sonst nie still oder um Worte verlegen sind, quetschten plötzlich onisono einzelne Sätze raus und fragen dann: "Reicht das?"

Katja fängt an. Ihr AB-Spruch wirbt für den Erotikversand "Susis Süßes". Da darf sie flirten, schmeicheln, ein Kätzchen sein. Sebastian hingegen hat einen Spruch für "Bolsis Bierbunker" (der Spitzname wird wohl bleiben). Damit er richtig in Stimmung kommt, kriegt er eine leere Bierflasche in die Hand. Da riecht es plötzlich im Studio auch gleich passend und er wird stimmlich immer kerniger. Tom hört alles und es gelingt ihm in kurzer Zeit durch treffsichere Regieanweisungen und Tipps, jede Menge Veränderungen aus unseren Stimmen herauszukitzeln. Er singt oder summt auch schon einmal die passende Hintergrundmusik dazu, um uns in die richtige Stimmung zu bringen. Durch Haltungsänderung, Tonhöhen-Switsch, Abstand zum Mikro, andere Gedanken im Kopf und gezielte Pausen, klingen die Stimme extrem facettenreich. Wir sprechen mal in Klammern, mal sprechen wir weniger wichtige Sätze weg, betonen keine Verben mehr und variieren das Engergieniveau. Sven kann nicht nur cool als Besitzer einer angesagten Szenebar sprechen, sondern auch lebhaft-aufgekratzt für ein Kinderspieleparadies.
Bei den anschließenden Sachtexten, die nicht mehr soviel Schauspielerisches verlangen, helfen auch Gedanken wie "stell dir vor, du trägst eine Krawatte" und plötzlich bekommt die Stimme einen offizielleren Charakter.

Tom hat unerschöpflich viele Tipps und hört jede Nuance genau heraus. Das alles als Sprecher im Kopf zu behalten und in der nächsten Version umzusetzen, ist ein harter Brocken, aber es gelingt uns allen. WOW. Es ist erstaunlich, aber man hört, ob die Sprecherin die Person über die sie spricht mag, oder nicht.Und immer heißt es von Tom: "Willste noch mal?!" Er ist ein bekennnender Freund einer letzten Fassung, nach der letzten Fassung.
Ja – wir wollen nochmal und freuen uns schon aufs zweite Studiotraining im Juni.
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